Radverkehrskonzept für Boppard
Das Radverkehrskonzept wurde am 18. November 2024 vom Stadtrat einstimmig verabschiedet.
Fahrradfahren in Boppard soll künftig sicherer und komfortabler werden: Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Stadt Boppard ein Radverkehrskonzept in Auftrag gegeben, das am 18. November 2024 in der Sitzung des Bopparder Stadtrats vom beauftragten Planungsbüro Stadt-Land-plus vorgestellt wurde.
Das Radverkehrskonzept richtet sich strategisch auf die BUGA 2029 aus. Es legt einen besonderen Fokus darauf, die Verbindungen zwischen dem Stadtzentrum und den Ortsbezirken in der Höhen- und Mittellage zu verbessern. Mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029 sollen zudem die Talanbindungen ausgebaut und die Innenstadt fahrradfreundlicher gestaltet werden.
Denn der Anteil des Radverkehrs hat in den vergangenen Jahren vermehrt zugenommen. Besonders das E-Bike hat deutlich an Bedeutung gewonnen. Auch zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Verkehrssicherheit eine zentrale Stellschraube ist, um mehr Menschen für den Umstieg auf das Fahrrad zu gewinnen.
Das Planungsbüro führte eine Analyse der Bestandswege und des Unfallgeschehens durch, um die Situation besser zu bewerten. Anschließend schätzte es die Kosten ein und priorisierte die Umsetzung der Maßnahmenvorschläge zeitlich. Bürgerinnen und Bürger wurden in einer Online-Befragung einbezogen. Im September 2022 fand eine öffentliche Veranstaltung statt, bei der die verschiedenen Konzeptbausteine und der Entwurf des zukünftigen Zielnetzes präsentiert wurden. In der anschließenden Diskussionsrunde konnten Bürgerinnen und Bürger Anregungen, Kritik und Lob äußern.
Das Radverkehrskonzept definiert drei zentrale Verkehrsachsen:
- den etablierten Rheinradweg
- den Korridor entlang der A 61
- die neue Verbindungsachse L 213-212-K 118 (Holzfeld-Rheinbay-Weiler-Bad Salzig-Buchenau-Boppard)
Diese werden durch wichtige Querverbindungen ergänzt, etwa über die L 207 oder durch das Mörderbachtal.
Insgesamt schlagen die Planer mit dem Konzept mehr als 200 konkrete Maßnahmen vor, darunter 169 Sofortmaßnahmen (etwa Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer), 40 punktuelle Baumaßnahmen zur Beseitigung von Gefahrenstellen sowie 20 Markierungslösungen, wie Radfahrstreifen und Schutzstreifen.
Besondere Priorität haben elf Schlüsselprojekte, darunter beispielsweise der Ausbau der Wege im Mörderbachtal und am Steinernen Tisch und die Umgestaltung der innerstädtischen Ost-West-Fahrradachse im Bereich der Marienberger Hohl mit Anschlüssen an den Marienberger Park. In Bezug auf die vorgeschlagene Radwegverbindung durch das Mörderbachtal entschied der Stadtrat in der jüngsten Sitzung mehrheitlich, diese nicht zu asphaltieren.
Das Konzept hat die Sicherheit und die regionale Vernetzung im Fokus. Hauptaugenmerk liegt auf der Verbesserung der Verkehrssicherheit. Geplant sind:
- Anbindung der Ortslagen an die bestehenden Radwege (insbesondere an der K 119)
- Entschärfung von Gefahrenstellen an Kreuzungen
- Optimierung von Bereichen mit ruhendem Verkehr
- Einfärbung von Radfurten
- Bau von Querungshilfen
Zudem soll die Anbindung an die umliegenden Kommunen wie zum Beispiel Koblenz, Untermosel, Rhens, St. Goar und Emmelshausen verbessert werden
Der Stadtrat segnete das Konzept einstimmig ab. Die darin beschriebenen Maßnahmen sollen in Abstimmung mit zu beteiligenden Behörden und unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Priorisierung und der Sicherstellung der Finanzierung vorgenommen werden.
Ebenso sprach sich der Rat dafür aus, dass die Anregungen der Ortsbeiräte bei der Umsetzung Berücksichtigung finden sollen, soweit dies möglich ist, und beauftragte die Verwaltung damit Verhandlungen mit dem LBM aufzunehmen, um im Hinblick auf eine eventuelle spätere Entscheidung des Stadtrates zur einer Herabstufung der L 207 zur Radverkehrsstraße vorab die möglichen Rahmenbedingungen abzustimmen.
Geplant ist eine schrittweise Umsetzung und Finanzierung in den kommenden Jahren. Das Konzept liefert konkrete Vorschläge, eine Umsetzung kann etappenweise erfolgen, wobei schnell realisierbare Maßnahmen parallel zu größeren Projekten angegangen werden können. Die Finanzierung erfolgt durch die jeweiligen Baulastträger unter Nutzung verschiedener Förderprogramme.
„Das fertige Radverkehrskonzept ist ein wichtiger Baustein hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilität in unserer Stadt. Es ermöglicht uns, den Radverkehr gezielt zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit und den Komfort für alle Radfahrenden zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Konzept einen wichtigen Beitrag zu einer modernen und umweltbewussten Mobilität in Boppard leisten wird“, sagt Bürgermeister Jörg Haseneier.