Die Eingewöhnung
Der Eintritt in die KiTa bedeutet eine große Herausforderung
…für Sie und Ihr Kind…
- Übergang in eine ungewohnte Umgebung
- viele neue Eindrücke
- viele fremden Personen
- neue Regeln, Rituale und Abläufe
- neue Spiel-und Lernsituationen
Damit alles so behutsam wie möglich gestaltet werden kann, brauchen wir Sie,
liebe Eltern.
- Sie sind die wichtigsten Bindungspersonen für Ihr Kind.
- Sie sind die sichere Basis, von der aus Ihr Kind die Welt erkundet.
Darum ist es sehr wichtig, dass Sie Ihr Kind in den neuen Lebensabschnitt begleiten und die ersten Schritte gemeinsam mit uns gehen.
Die ersten Tage verbringen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und der Bezugserzieherin in der KiTa.
Ihr Kind erkundet die neue Umgebung in seinem Rhythmus.
Sie sind immer in seiner Nähe, die Erzieherin beobachtet und nimmt zunehmend Kontakt zum Kind auf.
Nach und nach verhalten Sie sich passiv und wenn alle ein gutes Gefühl haben, wird der nächste Meilenstein vollzogen.
- Sie begleiten Ihr Kind ins Spielgeschehen, verabschieden sich und verlassen den Raum
- die Trennungsdauer richtet sich nach dem Verhalten des Kindes
- Sie bleiben im Elternzimmer der KiTa
- nach der vereinbarten Zeit (anfangs evtl. nur 10 min), holen sie Ihr Kind ab und gehen nach Hause
Diese Trennungsphasen werden immer mehr erweitert, bis Ihr Kind allein in der KiTa bleibt.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein umfasst die Mittagszeit (Essen und Schlafen).
Auch dieser Schritt wird im engen Austausch mit Ihnen geplant.
Evtl. braucht Ihr Kind in dieser Zeit nochmal Ihre Unterstützung in der Kita.
Geschafft…
Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich Ihr Kind:
- freut, in die Kita zu kommen
- neugierig und interessiert mit seiner neuen Umwelt auseinandersetzt
- trösten und versorgen lässt
- mit Spannung die anderen Kinder beobachtet und beginnt, Kontakt zuzulassen
Nach der Eingewöhnung erfolgt ein Reflexionsgespräch mit der Erzieherin.
Wir freuen uns auf Ihre Familie!
Unser Erfahrungsbericht zur Eingewöhnung unserer Tochter Johanna in der Kita „Kleines Abenteuer“
Die Eingewöhnung unserer Tochter Johanna begann vor nunmehr 10 Wochen. Kurz zu unserer Familiensituation: Johanna war zu Beginn der Eingewöhnung 17 Monate alt. Sie ist unser erstes Kind und wurde bisher ausschließlich durch uns betreut, da beide Großeltern nicht in der Nähe wohnen.
Das Vorgespräch wurde mit Doro geführt, die die kommenden Wochen die Eingewöhnung intensiv begleiten würde. Dieses haben wir in sehr positiver Erinnerung. Johanna konnte sich frei im Gruppenraum bewegen und alles erkunden, während wir das Gespräch führten und Doro sich nebenbei ganz behutsam unserer Tochter annäherte. Im Gespräch gab es viel Raum, um die eigenen Erwartungen, Wünsche und auch Bedenken frei zu äußern. Es ist und bleibt schließlich das eigene Kind, das Wertvollste, was man besitzt, welches man zeitweise in die Obhut anderer Personen überlässt. Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, den Erzieherinnen das Vertrauen in ihre Kompetenzen zu geben, dass sie sich die größte Mühe geben werden, das Kind liebevoll, aufmerksam und ganz individuell zu betreuen. Die eigene Haltung im Vorfeld ist hier aus meiner Sicht ganz entscheidend für den Weg, den man gemeinsam mit den Erzieherinnen beschreiten möchte.
Die Eingewöhnung selbst gestaltete sich in den ersten Tagen so, dass ich mit Johanna täglich in den Kindergarten kam und stets von Doro in Empfang genommen wurde. Hier gibt sich das Team alle Mühe, die Dienstpläne so zu gestalten und umzulegen, dass das Kind immer von derselben Erzieherin begrüßt werden kann. Ich blieb die ersten Tage mit in der Einrichtung und begleitete Johanna beim Frühstück und in den Spielsituationen, wobei ich ganz normal auch als Spielpartnerin agierte. Dabei war Doro immer an Johannas Seite und kümmerte sich ganz intensiv um sie, wobei sie die anderen Kinder immer mit im Blick behielt und sie in die Interaktionen mit einbezog. An Tag 4 etwa nahm ich zunehmend eher die passivere Rolle der Beobachterin ein. Von da an versuchte ich, mich ganz natürlich in der Einrichtung zu bewegen, mich umzuschauen, dabei auch mal den Raum zu verlassen, in dem Johanna gerade spielte und dennoch jederzeit für sie verfügbar zu sein, wenn sie begann, mich zu suchen. Dorokonnte währenddessen intensiv mit Johanna interagieren, um eine ganz persönliche Beziehung zu ihr aufzubauen und nach und nach ihr Vertrauen zu gewinnen (was ihr sehr gut gelang). Doroging dabei sehr empathisch und behutsam vor. Sie versuchte herauszufinden, welches Spielzeug Johanna besonders interessierte und näherte sich ihr so ganz zwanglos Stück für Stück. Die erste Trennung erfolgte für etwa 10 Minuten und ich zog mich ins Obergeschoss zurück. So hatte ich die Möglichkeit zu hören, wie Johanna auf die Trennung reagierte. Dies steigerten wir im Laufe der Tage. Natürlich gab es dabei Tränen, die es einer Mutter schwer machen zu gehen. Ich habe immer versucht, beim Abschied meiner Tochter ganz positiv zu vermitteln, dass ich wiederkommen werde und sie hier sehr gut aufgehoben ist. Hierbei kommt die zuvor bereits angesprochene eigene Haltung gegenüber der Fremdbetreuung zum Tragen. Man sollte selbst wirklich dahinter stehen und die vielen Vorteile für das Kind im Blick behalten. Ganz besonders schätze ich die Transparenz, die die Erzieherinnen ermöglichen. So wurde ich angerufen und darüber informiert, wie Johanna auf die Trennung reagierte, nachdem ich gegangen war. Dies war eine enorme Erleichterung für mich. Eine andere Möglichkeit war, dass ich im Flur warten durfte und selbst hörte, dass Johanna direkt aufhörte zu weinen, als ich aus dem Blickfeld war und sie gemeinsam mit Doro zum Frühstücksbuffet ging.
Nachdem sich Johanna eingelebt hatte und den Vormittag gemeinsam mit den anderen Kindern verbrachte, versuchten wir, dass sie auch den Mittagsschlaf dort machen würde. Nachdem sie jedoch weinte und sich nicht in ihr Bettchen legen wollte, beschlossen wir gemeinsam, einen Gang zurückzuschalten und ich stellte Johannas Kinderwagen in der Einrichtung unter. Johanna hatte so die Möglichkeit, ihren Vormittagsschlaf darin zu verrichten und nach dem Aufwachen das Mittagessen zu bekommen. Ich bin immernoch sehr dankbar für diese so flexible und individuelle Lösung des Schlafproblems. Johanna brauchte einfach noch etwas mehr Zeit um so richtig anzukommen und auch ihr Bettchen anzunehmen. Dies zahlte sich aus: Irgendwann ging sie mit den anderen Kindern mit ins Wolkenzimmer und ließ sich in den Schlaf bringen.
Johanna geht sehr gerne in den Kindergarten. Sie schläft dort ruhig ein und wacht ruhig auf. Sie ist sehr ausgeglichen und wir sind wirklich froh darüber, wie die Eingewöhnung im „Kleinen Abenteuer“ durchgeführt worden ist.
Vielen Dank dafür !
Claudia und Jörg mit Johanna, im August 2018