Ein weiterer Schwerpunkt: Aus lokalen Strombilanzkreisen könnten künftig beispielsweise Großwärmepumpen oder Elektrolyseure für die Erzeugung von grünem Wasserstoff mit Strom versorgt werden.
Mit Blick auf die Gründung der Kreisenergiegesellschaft hat Dr. Stefan Meiborg, Geschäftsführer der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz GmbH, eine Machbarkeitsstudie sowie einen darauf basierenden Gesellschaftervertrag erarbeitet und in der jüngsten Sitzung des Bopparder Stadtrates am Montag, 3. Juni 2024, zusammen mit Landrat Volker Boch vorgestellt. Die Gesellschaft ermöglicht dabei die energiewirtschaftliche Betätigung auf Landkreisebene, soll Dienstleistungen sicherstellen, wie die Planung von Projekten, und eigene Projekte durchführen, wie das Repowering von Windenergieanlagen. Die Stadt Boppard wird sich mit 10 Prozent an der Gesellschaft beteiligen, was der Stadtrat einstimmig befürwortete.
Das bisher praktizierte reine Pachtmodell der Gemeinden ohne Zugriff auf die regional erzeugten Energien soll hierdurch zu einem echten regionalen Konzept mit Mehrwert für die Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen weiterentwickelt werden. Ermöglicht wird dies unter anderem durch sogenannte Bilanzstrommodelle: Hierbei wird der lokal erzeugte Strom bilanziell erfasst und den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Unternehmen vergünstigt zur Verfügung gestellt.
Auch die Kommunale Wärmeplanung und die Wasserstoffstrategie des Kreises werden in den Planungen zur Kreisenergiegesellschaft bereits berücksichtigt: Über die Bilanzstrommodelle ist die Direktbelieferung von Großwärmepumpen denkbar, etwa zur Wärmeversorgung eines Nahwärmenetzes oder die Direktstromlieferung an potenzielle Elektrolyseure. Die dort Entstehende Abwärme wiederum ist ebenfalls ein Potenzial in der Wärmeplanung.
Die Gründung der Kreisenergiegesellschaft wird zum 1. Januar 2025 angestrebt.