Christel Hermann beschäftigt sich in ihren Werken mit der Auflösung gewachsener Strukturen in unserer globalen Gegenwart. Ihre Wandobjekte bestehen aus gebundenen Farbpigmenten. Es sind fragile, transluzente Bildkörper, von denen eine Sinnlichkeit des Materials ausgeht. In ihren Arbeiten liegt die Ahnung eines möglichen Verschwindens, einer langsamen, spurlosen Auflösung des sicher Geglaubten, wahrnehmbar nur in der Stille.
Heute, im Jahr 2023, ist diese erahnte neue Wirklichkeit akute Realität geworden. Der Krieg in der Ukraine katapultiert die ganze Welt in eine Krise und kündigt mit aller Härte eine neue Epoche an. Die Themen Freiheit und „Fragility“ (Zerbrechlichkeit) standen auch im Mittelpunkt von Christel Hermanns letzten Ausstellungen.
Seit über 20 Jahren beschäftigt sie die Frage: Wie frei ist der Mensch mit all seinen Prägungen? Antworten sucht sie in ihren Werkserien „Archiv des Lebens“, „frei wie ein Vogel frei“ und „Grand Hotel Abgrund“. Dabei bezieht sie sich auf die Sozialisation bis hin zur Veränderung des Daseins in unserer Zeit. Letztlich arbeitet sie aus dem Bedürfnis heraus, die Welt zu begreifen.
Christel Hermann, in Neuwied geboren, studierte an der Fachhochschule in Koblenz und war viele Jahre als Kunsterzieherin tätig. Seit 1986 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin, ihr Atelier befindet sich in Heimbach-Weis. Ihre Werke wurden bereits in zahlreichen Museen und Galerien im In- und Ausland ausgestellt.
Die Ausstellung „Wie frei bin ich in dieser Welt“ ist bis zum 18. Juni 2023 zu sehen.
Das Museum Boppard ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 1 Euro. Kinder bis sechs Jahre sind frei.
Weitere Informationen zum Museum und den laufenden Ausstellungen gibt es unter www.museum-boppard.de.
Museum Boppard
Kurfürstliche Burg
Burgplatz 2
56154 Boppard am Rhein
Tel: 06742/801 59 84
E-Mail: museum@boppard.de