Bürgermeister Jörg Haseneier ließ es sich nicht nehmen, die Stadtratssitzung am Montagabend nach der Ankunft der japanischen Gäste für einen Moment zu unterbrechen, um sie persönlich im Großen Saal der Stadthalle zu begrüßen und ihm die städtischen Beigeordneten und die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat vorzustellen.
Die Stadtratsmitglieder hatten japanische und deutsche Flaggen auf ihren Tischen platziert, erhoben sich von ihren Plätzen und begrüßten die Gäste aus der Partnerstadt mit Beifall, die nach einem 14-stündigen Flug direkt vom Flughafen zur Stadtratssitzung gekommen waren. Omes Bürgermeister Keiichi Hamanaka hatte einige Sätze auf Deutsch vorbereitet, um sich dem Gremium vorzustellen. Er betonte im Anschluss in einer kurzen Ansprache, wie wichtig der Austausch zwischen Ome und Boppard sei und dass er sich auf die Gespräche mit Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier freue. „Lassen Sie uns nach der Corona-Pandemie den Austausch zwischen den Partnerstädten wieder aufnehmen“, so Keiichi Hamanaka.
Omes Bürgermeister und Masayoshi Kusano bleiben noch bis Donnerstag in Boppard. Am Dienstagmorgen empfing Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier die Delegation aus Ome im Bürgermeisterbüro in der Stadtverwaltung. „Ich freue mich sehr, dass Sie nach Boppard gekommen sind“, begrüßte Bürgermeister Jörg Haseneier die Gäste aus Japan. Bereits im August wird eine Jugenddelegation aus Ome nach Boppard reisen. Das Interesse der Jugendlichen aus Ome sei groß, berichtete Bürgermeister Hamanaka. Für zehn Plätze gebe es bereits 60 Bewerbungen. Im Jahr 2025 wird die Städtepartnerschaft zwischen Ome und Boppard 60 Jahre alt.
Omes Bürgermeister Keiichi Hamanaka und Abteilungsleiter Masayoshi Kusano hatten Geschenke aus der Partnerstadt mitgebracht, unter anderem eine Flasche Wein aus Bopparder Reben, die seit dem Jahr 1978 in Ome wachsen. Die Delegation erwartet bei ihrem Besuch ein umfangreiches Programm. Am Dienstag ging es nach dem Empfang los mit einer Führung durch Boppard. Der Leiter der Tourist Information Boppard, Stefan Rees, führte die Delegation, die begleitet wurde von Miho Roos-Shibadaira vom Freundeskreis Ome-Boppard, die übersetzte, und Martina Weirich, bei der Stadt Boppard zuständig für die Städtepartnerschaften, durch die historische Stadt und besichtigte mit ihnen unter anderem die Ruinen des römischen Kastells. Bei einem anschließenden Rundgang durch das Bopparder Museum in der Kurfürstlichen Burg zeigte und erläuterte Museumsleiter Frank Schröder der Delegation die Thonet-Ausstellung und Teile der aktuellen Sonderausstellung der Künstlerin Christel Hermann.
Im Anschluss ging es weiter zur Basilika St. Serverus mit einer Besichtigung des frühchristlichen Taufbeckens gemeinsam mit Pfarrer Stefan Dumont. Dieser hatte sich noch etwas Besonderes einfallen lassen und Organist Bernhard Eberz gebeten, für die Gäste aus der japanischen Partnerstadt zwei Stücke auf der Orgel zu spielen, bevor es weiter zu einem Empfang ins Pfarrhaus ging. Nach der Mittagspause standen außerdem noch ein Besuch am Gedeonseck und eine Fahrt mit der Sesselbahn auf dem Programm.
Am heutigen Mittwoch und am Donnerstag, 17. und 18. Mai 2023, werden die Gäste aus Japan Halt an verschiedenen Stationen in Boppard und am Mittelrhein machen. Sie besuchen unter anderem den Partnerschaftsgarten, die Baustelle des Karmelitergebäudes, das Thermalfreibad und die Firma Ehrhard + Partner. Sie werden außerdem beim Bopparder Mailauf zu Gast sein. Zu dieser Veranstaltung wird auch der japanische Generalkonsul Shinichi Asazuma anreisen und gemeinsam mit Masayoshi Kusano am Lauf teilnehmen. Die Stadt Boppard, der Freundeskreis Ome-Boppard und das japanische Generalkonsulat pflegen seit Jahren einen intensiven Kontakt. Den Startschuss zum Mailauf wird Omes Bürgermeister Keiichi Hamanaka geben. Am Donnerstag geht es dann mit dem Schiff von Boppard nach St. Goar und weiter zur Burg Rheinfels. Auch ein Besuch der Landeshauptstadt Mainz ist geplant.
