Nach Beginn der Sanierungsarbeiten hatte sich im Verlauf des vergangenen Jahres nach Freilegung der Deckenverkleidung und Fußböden herausgestellt, dass die tragende Holzbalkenkonstruktion durch den gescheckten Nagekäfer wesentlich stärker geschädigt ist, als bei der ursprünglichen Probeuntersuchung angenommen werden konnte. Dies hat nicht nur zu einer deutlichen Bauzeitverzögerung, sondern auch zu einer Kostensteigerung geführt. So hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 5. Oktober 2020 zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich die Gesamtkosten für die Sanierung auf 13,69 Mio. € erhöhen. Der Nachbewilligungsantrag der Stadt Boppard war erfolgreich und wurde am Freitagmorgen mit der Überreichung des weiteren Bewilligungsbescheides in Höhe von 1 Mio. € durch Innenminister Roger Lewentz an Bürgermeister Dr. Walter Bersch vor der Baustelle dokumentiert. Damit erhöht sich die Landesförderung von 4 auf 5 Millionen €.
Der Innenminister, der ebenfalls auch für den Denkmalschutz zuständig ist, bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei der Stadt Boppard für ihre Bemühungen zur Erhaltung historischer Bausubstanz. Bürgermeister Dr. Walter Bersch freut sich, dass nach der erfolgreichen Sanierung der Kurfürstlichen Burg königlichen Ursprungs für 12,9 Mio. € nun auch die Sanierung des ehemaligen Karmeliterklosters für 13,6 Mio. € erfolgreich zu Ende gebracht werden kann. Dr. Bersch erinnerte daran, dass im Mittelalter Boppard nach Köln und Würzburg der drittwichtigste Standort des Karmeliterordens war.