Der 25. Juli 1824 gilt als der Beginn der organisierten Einwanderung nach Brasilien. Familien aus dem Hunsrück standen Mitte des 19. Jahrhunderts vor der Wahl, entweder in ihrer Heimat durch Armut und Hunger zu sterben oder ihr Glück in der Ferne zu suchen. Auch fünf der acht Kinder von Joseph und Anna Marie Brod aus dem Bopparder Ortsbezirk Buchholz gehörten zu den Auswanderern jener Zeit. Ihre Geschichte steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die anhand ihres Lebens Erfolge und Misserfolge der Einwanderung nach Brasilien beleuchtet. Durch die Zusammenarbeit mit ihren Nachfahren gelingt es, eine Verbindung zur Gegenwart herzustellen.
Unter dem Aspekt „Ankommen“ macht die Ausstellung gleichsam die Geschichten von Geflüchteten der heutigen Zeit sichtbar: Im Jahr 2023 wurde bekannt gegeben, dass Rheinland-Pfalz auf dem Gelände des Flughafens Hahn eine Aufnahmeeinrichtung für Geflüchtete einrichten wird. Die Beauftragte für Geflüchtete in der katholischen Kirche im Pastoralen Raum Simmern, Anna Werle, hatte die Idee, die dort untergebrachten Menschen für die Hunsrücker Bevölkerung sichtbarer zu machen. Mit Unterstützung des Rhein-Hunsrück-Kreises und Landrat Volker Boch wurde ein entsprechendes Projekt ins Leben gerufen. Die Fotografin Jaqueline Felix wurde für die Umsetzung gewonnen, um Porträts von den Geflüchteten anzufertigen und ihre Geschichten hervorzuheben.
Die Ausstellung wird am 22. September 2024 um 11.30 Uhr im Beisein von Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier und Landrat Volker Boch eröffnet. Der Kulturwissenschaftler Dr. Wolfgang Fritzsche führt in die Ausstellung ein. Für musikalische Begleitung sorgt das menino-Trio, das inspiriert von langen Aufenthalten in Brasilien eigene Musikstücke präsentiert, die durch lateinamerikanische Einflüsse geprägt sind.
Im Anschluss kann die Ausstellung noch bis zum 21. Dezember 2024 zu den Öffnungszeiten des Museums besucht werden: dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon 06742/801 59 84, per E-Mail an museum@boppard.de oder auf www. museum-boppard.de.