Stadtrat

Kommunale Wärmeplanung: Stadt Boppard und Verbandsgemeinden bringen Projekt auf den Weg

In der Stadt Boppard wurden die Weichen dafür in der jüngsten Stadtratssitzung am Montag, 3. Juni 2024, gestellt. Der Rat vergab die Planungsleistungen einstimmig. Die beantragten Fördermittel sind nun ebenfalls verfügbar.

Die Wärmeplanung soll die CO2-freie Wärmeversorgung der Stadt Boppard abbilden und Auskunft darüber geben, in welchen Ortsbezirken, Stadtteilen und Straßenzügen welches Energieangebot gemacht werden kann. Wichtig dabei: Sie trifft keine Aussagen zu einer Wärmeversorgung für einzelne Gebäude oder Privathäuser.

Gemäß dem Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG), das zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, sind Städte und Gemeindegebiete mit weniger als 100.000 Einwohnern dazu verpflichtet, bis zum 30. Juni 2028 Wärmepläne zu erstellen und diese in einem Turnus von fünf Jahren fortzuschreiben. Die erstmalige Planung wird zu 90 Prozent vom Bund gefördert.

Die Planung erfolgt dabei in vier Schritten: In einer Bestandsanalyse werden die aktuelle Wärmeversorgung und -verbräuche der Stadt unter die Lupe genommen. Anschließend werden Potenziale von erneuerbaren Energien und Sanierungen untersucht. Aus diesen Ergebnissen können der zukünftige Wärmebedarf und die Nutzung erneuerbarer Energien ermittelt werden. Anschließend werden einzelne Maßnahmen abgeleitet, mit denen die Ziele der Stadt und des Rhein-Hunsrück-Kreises erreicht werden können.

Die Bopparder Wärmeversorgung erfolgt derzeit zu 64 Prozent aus Erdgas und 28 Prozent aus Heizöl. Biomasse, Umweltwärme und Solarthermie komplettieren den Wärmemix mit 8 Prozent.

„Die Wärmeplanung ist ein wichtiger Baustein hin zur geplanten Klimaneutralität der Stadt Boppard“, erklärt Bürgermeister Jörg Haseneier. „Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Unternehmen und Netzbetreibern, eine Orientierung zu möglichen Technologieoptionen für die Zukunft zu bieten.“

Um eine möglichst breite Akzeptanz für die Pläne zu erreichen, werden sowohl die Menschen und Unternehmen vor Ort als auch die Politik regelmäßig über den Zwischenstand der kommunalen Wärmeplanung informiert: „Das Projekt soll möglichst transparent sein. Nur so schaffen wir es, möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitzunehmen“, betont Boppards Bürgermeister.