Westnetz kombiniert die Modernisierung und Verstärkung des Stromnetzes mit dem Glasfaserausbau in der Stadt und den dazugehörigen Stadtteilen. „Das Verlegen der Nieder-, Mittelspannungs- und Breitbandkabel in den offenen Baustellen spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern auch Arbeit. So muss beispielsweise der Tiefbauer kein zweites Mal engagiert werden“, erläutert Patryk Czarnecki, Projektleiter bei Westnetz im Regionalzentrum Rhein-Nahe-Hunsrück.
Beim Baustarttermin erläuterte Thomas Johann, Leiter des Regionalzentrums Rhein-Nahe-Hunsrück bei Westnetz, die Bedeutsamkeit der Baumaßnahme mit Blick auf eine zukunftsfähige und resiliente Netzinfrastruktur: „Unser Ziel ist es, resiliente und intelligente Netze zu bauen, die widerstandsfähiger gegenüber Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze, Erosion oder Starkregen sind. Dabei unterscheiden wir im Einwirkungsbereich von Flusshochwasser verschiedene Kategorien, zum Beispiel werden hier in Boppard Stationen versetzt und auf Podesten errichtet sowie die Kabeltrassen und Netzstruktur angepasst. Des Weiteren digitalisieren wir die Energieinfrastruktur für die Zukunft und bereiten sie für regenerative Erzeugung, den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien, den Hochlauf der Elektromobilität und den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen vor.“
Westnetz wird bei der Baumaßnahme rund sieben Kilometer Mittelspannungskabel und rund drei Kilometer Niederspannungskabel verlegen. In diesem Zuge werden auch 50 Dachständer zurückgebaut und die betroffenen Häuser erhalten einen neuen Niederspannungshausanschluss. Gleichzeitig werden rund 17 Kilometer Glasfaser-Leerrohre verlegt. Nach dem Verlegen der Leerrohre kann mit dem so genannten Einblasen der Glasfaserkabel begonnen werden. Anschließend können dann die Haushalte an das schnelle Internet angeschlossen werden. Zudem wird ein neues PoP-Gebäude (Point of Presence) errichtet. „Ein PoP ist einfach gesprochen der Hauptknotenpunkt des Glasfasernetzes – von hier aus werden die Glasfaserverteilerschränke in der Stadt Boppard und den Stadtteilen versorgt“, so Czarnecki.
Jörg Haseneier, Bürgermeister der Stadt Boppard, betont: „Vor allem sagen wir danke, dass jetzt zum einen die Dachständer zurückgebaut und Erdleitungen verlegt werden. Zum anderen erhalten wir eine zukunftsfähige Breitbandversorgung. Diese ist heute von zentraler Bedeutung und eine wesentliche Investition in eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur.
Drei Stationen werden als digitale Ortsnetzstationen (digiONS) neu errichtet. Zwei weitere Trafostationen werden zu digitalen Ortsnetzstationen aufgerüstet. Sie wandeln Mittelspannung mit 20 Kilovolt (kV) in haushaltsübliche Niederspannung mit 400 Volt (V) um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion wie herkömmliche Trafostationen, übertragen aber zusätzlich Daten über Mobilfunk oder Glasfaser. „So kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln. Darüber hinaus erkennt das smarte System ungewünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell. Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Fernsteuerung die Ausfallzeiten“, erklärt Projektleiter Czarnecki.
Die Baumaßnahme wird durch die Firma Rhein-Hunsrück-Bau aus Boppard durchgeführt und dauert voraussichtlich bis Ende 2026. Für die notwendigen verkehrstechnischen Einschränkungen und auftretenden Beeinträchtigungen bittet Westnetz im Rahmen der Bauphase um Verständnis. Alle betroffenen Haushalte werden in einem separaten Schreiben über die Baumaßnahme informiert. Seitens Westnetz wurde das Ingenieurbüro ALTEN mit der Planung und Bauüberwachung der Maßnahmen beim Glasfaser- und Stromausbau beauftragt. Hierzu werden individuell nach und nach mit allen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern Termine vereinbart, um die Installation der neuen Stromhausanschlüsse abzusprechen.
--- Pressemitteilung der Westnetz GmbH ---